Die Barzmühle
Die erste schriftliche Kunde stammt aus dem Jahre 1446. Besitzer war der Bischof von Konstanz, der die Mühle 1462 an Hans Rychner von Holderbank verliehen hatte. Diese Schiffsmühle lag etwa 400 Meter oberhalb des heutigen Mühle-gebäudes. Sie war am Ufer verankert und über einen Steg erreichbar.
1665 hatte die Gemeinde Zurzach das Lehen übernommen und verpachtete die Mühle an geeignete Bewerber.
1697 konnte Johann Gross aus Zurzach die Mühle kaufen. Sie wurde offenbar im 17. Jahrhundert Rhein abwärts verschoben und ungefähr beim heutigen Standort befestigt. Als sie nämlich 1770 abbrannte, wurde dem damaligen Besitzer Johann Caspar Welti verboten, sie dort wieder aufzubauen.
Sie stelle eine Gefahr für die Schifffahrt dar. Das kümmerte Welti allerdings wenig. Er beharrte auf den Standort "Barz". Ein Zusammenstoss zwischen drei Eglisauer Schiffen, beladen mit Salz und der Kadelburger Wagenfähre, zeigte, dass die Behörde die Situation richtig eingeschätzt hatte.
Ein späterer Besitzer, Daniel Widmer von Hausen, wurde im Jahre 1800, während der schwierigen Zeit der französischen Besetzung, von Räubern überfallen. Vater und Sohn wurden verletzt; der Vater so schwer, dass er zwei Tage später verstarb.
1857 ging die Mühle an Jakob Dambach und seine Söhne über. Während 3 Generationen wurde die Schiffmühle etappenweise zur stationären Anlage umgebaut. Zuletzt wurde die Mühle durch das Wasserrad, unterstützt durch den Elektromotor, angetrieben.
1665 hatte die Gemeinde Zurzach das Lehen übernommen und verpachtete die Mühle an geeignete Bewerber.
1697 konnte Johann Gross aus Zurzach die Mühle kaufen. Sie wurde offenbar im 17. Jahrhundert Rhein abwärts verschoben und ungefähr beim heutigen Standort befestigt. Als sie nämlich 1770 abbrannte, wurde dem damaligen Besitzer Johann Caspar Welti verboten, sie dort wieder aufzubauen.
Sie stelle eine Gefahr für die Schifffahrt dar. Das kümmerte Welti allerdings wenig. Er beharrte auf den Standort "Barz". Ein Zusammenstoss zwischen drei Eglisauer Schiffen, beladen mit Salz und der Kadelburger Wagenfähre, zeigte, dass die Behörde die Situation richtig eingeschätzt hatte.
Ein späterer Besitzer, Daniel Widmer von Hausen, wurde im Jahre 1800, während der schwierigen Zeit der französischen Besetzung, von Räubern überfallen. Vater und Sohn wurden verletzt; der Vater so schwer, dass er zwei Tage später verstarb.
1857 ging die Mühle an Jakob Dambach und seine Söhne über. Während 3 Generationen wurde die Schiffmühle etappenweise zur stationären Anlage umgebaut. Zuletzt wurde die Mühle durch das Wasserrad, unterstützt durch den Elektromotor, angetrieben.
Jüngste Geschichten
Der zuletzt tätige Müller, Alfred Dambach, verkauft seinen Betrieb im Jahre 1947 an die NOK,die das Kraftwerkprojekt "Laufen" verwirklichen will. Im Januar 1976 wird das Bauvorhaben, in das bereits viel Geld investiert wurde, eingestellt. Für die Liegenschaft "Barz" werden Käufer gesucht. Den Landwirtschaftsbetrieb übernimmt der bisherige Pächter, und das Mühlegebäude wird von der Einwohnergemeinde Zurzach erworben.
Das kurz nach 1878 erbaute Mühlen-Gebäude wird vom Bauamt Zurzach nach und nach saniert.
Am 27. Juni 1998 bildet eine Gruppe von Interessierten die Vereinigung "Barzmühle". Der Initiant, Marcel Iseli, wird erster Präsident. Schon vorher hatte sich Heinz Meier, Zurzach/ Beckenried, für die Anlage engagiert. Auch er wollte den Betrieb mit einem Wasserrad versehen und die Mühle restaurieren. Erst jetzt aber nimmt das Projekt "Barzmühle" konkrete Formen an.
Durch die Geschwister Frieda und Johann Dambach, Kaiserstuhl, die ein Grundkapital von 50'000 Franken einbringen, kann am 4. Dezember 1998 die "STIFTUNG BARZMÜHLE" errichtet werden. Als Stiftungsräte werden berufen: Marcel Iseli, Zurzach, Präsident und als Mitglieder Georg Edelmann und Max Kalt, beide Zurzach.
Am Weihnachtsmarkt des gleichen Jahres wird das Projekt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Kurz darauf nimmt der Gemeinderat die neu gegründete Stiftung zur Kenntnis und erwartet Vorschläge für einen Gebrauchs- und Mietvertrag.
Im Mai 1999 gibt ein ausserordentliches Hochwasser einen Begriff davon, mit welchen Problemen wir uns in Zukunft, besonders in Bezug auf das Wasserrad, zu befassen haben werden.
Im Laufe des Jahres 2000 werden verschiedene maschinelle Anlagen restauriert, ersetzt oder neu gefertigt. Ausserdem wird der Bruchsteinpfeiler auf seine Standfestigkeit untersucht und für gut befunden. 2001 wird der Innenausbau der Mühle abgeschlossen und mit Mobiliar versehen. In den folgenden Jahr werden die Antriebselemente erneuert und soweit fertig gestellt, dass die Anlage mit einem Elektromotor betrieben werden kann. Der Vorplatz der Mühle wird einladend gestaltet.
Am Mühletag 2003 wird die Ausstellung über den Anbau von Getreide und dessen Verarbeitung eröffnet. Im gleichen Jahr wird uns ein weiteres metereologisches Extrem geboten. Eine lange Phase ohne Niederschläge lässt den Wasserspiegel des Rheins so weit fallen, dass die Stelle, wo das Wasserrad seinen Platz bekommen soll, praktisch austrocknet.
2004 werden die Baumeisterarbeiten für den wasserseitigen Antrieb ausgeführt, und im August dieses Jahres kann das fertig montierte Wasserrad an seinen Platz gesetzt werden.
Das kurz nach 1878 erbaute Mühlen-Gebäude wird vom Bauamt Zurzach nach und nach saniert.
Am 27. Juni 1998 bildet eine Gruppe von Interessierten die Vereinigung "Barzmühle". Der Initiant, Marcel Iseli, wird erster Präsident. Schon vorher hatte sich Heinz Meier, Zurzach/ Beckenried, für die Anlage engagiert. Auch er wollte den Betrieb mit einem Wasserrad versehen und die Mühle restaurieren. Erst jetzt aber nimmt das Projekt "Barzmühle" konkrete Formen an.
Durch die Geschwister Frieda und Johann Dambach, Kaiserstuhl, die ein Grundkapital von 50'000 Franken einbringen, kann am 4. Dezember 1998 die "STIFTUNG BARZMÜHLE" errichtet werden. Als Stiftungsräte werden berufen: Marcel Iseli, Zurzach, Präsident und als Mitglieder Georg Edelmann und Max Kalt, beide Zurzach.
Am Weihnachtsmarkt des gleichen Jahres wird das Projekt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Kurz darauf nimmt der Gemeinderat die neu gegründete Stiftung zur Kenntnis und erwartet Vorschläge für einen Gebrauchs- und Mietvertrag.
Im Mai 1999 gibt ein ausserordentliches Hochwasser einen Begriff davon, mit welchen Problemen wir uns in Zukunft, besonders in Bezug auf das Wasserrad, zu befassen haben werden.
Im Laufe des Jahres 2000 werden verschiedene maschinelle Anlagen restauriert, ersetzt oder neu gefertigt. Ausserdem wird der Bruchsteinpfeiler auf seine Standfestigkeit untersucht und für gut befunden. 2001 wird der Innenausbau der Mühle abgeschlossen und mit Mobiliar versehen. In den folgenden Jahr werden die Antriebselemente erneuert und soweit fertig gestellt, dass die Anlage mit einem Elektromotor betrieben werden kann. Der Vorplatz der Mühle wird einladend gestaltet.
Am Mühletag 2003 wird die Ausstellung über den Anbau von Getreide und dessen Verarbeitung eröffnet. Im gleichen Jahr wird uns ein weiteres metereologisches Extrem geboten. Eine lange Phase ohne Niederschläge lässt den Wasserspiegel des Rheins so weit fallen, dass die Stelle, wo das Wasserrad seinen Platz bekommen soll, praktisch austrocknet.
2004 werden die Baumeisterarbeiten für den wasserseitigen Antrieb ausgeführt, und im August dieses Jahres kann das fertig montierte Wasserrad an seinen Platz gesetzt werden.
Getreideanbau-Museum
Als Ergänzung und Hintergrundinformation zum Mühlenbetrieb ist im Dachgeschoss eine kleine Ausstellung zum Ge-treideanbau zu sehen. In knapper Form wird die Entwicklung des Getreideanbaus von den ersten Anfängen im Nahen Osten bis ins 19. Jahrhundert in Bild und Text dargestellt.
Ein weiterer Abschnitt der Ausstellung zeigt den Jahresablauf des Ackerbaues, wie er sich vor dem Maschinenzeitalter abwickelte. Schliesslich wird auch auf die Entwicklung vom urgeschichtlichen Reibstein bis zum Walzenstuhl des 19. Jahrhunderts - die Geschichte des Mahlens - eingegangen. Konzept: Museumskommission Zurzach Gestaltung: Alfred Hidber |
Schmiede
Für den Eigenbedarf hatte der Barzmüller im Erdgeschoss seiner Mühle eine kleine Schmiedewerkstätte eingerichtet. Sie wurde bei der Renovation wieder so hergestellt, dass bei besonderen Anlässen ein Schmied zeigen kann, wie früher Eisen geschmiedet wurde. Daneben ist eine kleine Sammlung von schmiedeisernen Beschlägen und Werkzeugen ausgestellt.
Museumskommission Zurzach
Museumskommission Zurzach
Museums-Mühle
Die restaurierte Barz-Mühle entspricht in vielen Punkten nicht der Original-Mühle der damaligen Mühle-Besitzer «Dambach». Leider existieren keine Fotos oder Pläne mehr, die den exakten Nachbau, oder gar die Beschaffung alter, entsprechender Anlagen und Maschinen ermöglicht hätte.
Trotzdem, der prinzipielle Prozessablauf einer wasserbetriebenen Mühle der letzten Generation ist in der «Museums-Mühle» eingehalten.
Die gravierendste Abweichung stellt fraglos die Rekonstruktion des Wasserrades, mehr als 4 Meter näher am Ufer als beim Original dar. Aus Sicherheitsgründen für die Rheinschifffahrt wurde dies so verordnet, mit der Konsequenz, dass das Wasserrad nicht mehr die erforderliche Leistung erbringen kann, um die gesamte Mühle betreiben zu können.
Der in der Museums-Mühle umgesetzte Mahlprozess durchläuft vier Stationen:
Heute, im Museumsbetrieb, wird die Anlage durch einen Elektromotor angetrieben.
Trotzdem, der prinzipielle Prozessablauf einer wasserbetriebenen Mühle der letzten Generation ist in der «Museums-Mühle» eingehalten.
Die gravierendste Abweichung stellt fraglos die Rekonstruktion des Wasserrades, mehr als 4 Meter näher am Ufer als beim Original dar. Aus Sicherheitsgründen für die Rheinschifffahrt wurde dies so verordnet, mit der Konsequenz, dass das Wasserrad nicht mehr die erforderliche Leistung erbringen kann, um die gesamte Mühle betreiben zu können.
Der in der Museums-Mühle umgesetzte Mahlprozess durchläuft vier Stationen:
- Start im Dachgeschoss durch Einfüllen des angelieferten Korns in den Rüttelstuhl.
Das Korn wird durch Siebe «gerüttelt». Damit können die gröbsten Verunreinigungen entfernt werden. Anschliessend rieselt das Korn am unteren Ende des Rüttelstuhls durch einen Holzkanal eine Etage tiefer in den Schrotwalzenstuhl. - Der Schrotwalzenstuhl zerquetscht das Korn in kleinere Bruchstücke (Schrot), die dann dosiert durch einen Holzkanal in den Elevator im Erdgeschoss fallen.
Der Elevator I (vertikales Förderband mit tassengrossen Schöpflöffeln) transportiert das Schrot laufend hoch ins Dachgeschoss, von wo es in den Mahlgang geleitet wird. - Der Mahlgang mahlt das Schrot in der gewünschten Feinheit. Das entstandene Mehl fällt wieder eine Etage tiefer in den Elevator II und wird durch diesen abermals hochgetragen ins Dachgeschoss, von wo es in einem Metallrohr in das Mehlsieb geleitet wird.
- Der Sechskant-Sichter ist ein Trommelsieb, in welchem zwei Mehlsorten und die Kleie ausgesiebt werden.
- In einer «echten Mühle» würden Mehl und Kleie in Metallrohren in die untere Etage zur Abpackung und Ausgabe geleitet. Im Museums-Betrieb wurde dieser Arbeitsschritt weggelassen.
Heute, im Museumsbetrieb, wird die Anlage durch einen Elektromotor angetrieben.